Bereits Alexander von Humboldt (1769-1859) schrieb: "Kein zweites Mal hat die Natur eine solche Fülle der wertvollsten Nährstoffe auf einem so kleinen Raum zusammengedrängt wie gerade bei der Kakaobohne."
Der Gattungsname Theobroma bedeutet `Speise der Götter´ und wird seit Jahrtausenden zeremoniell als Heilpflanze verwendet. Früher war sie nur der Oberschicht und Priester:innen vorbehalten und wurde teilweise wie Gold gehandelt. Doch woran liegt der Wert dieser Pflanze?
Im Kakaosamen sind über 700 verschiedenen Inhaltsstoffe enthalten, was sie zu einem der komplexesten Lebensmittel der Welt macht. Dieses Zusammenspiel verleiht ihr eine stimulierende, wohltuende und sogar aphrodisierende Wirkung (MABBERLEY 2008). In den letzten Jahren hat Rohkakao als gesundes Nahrungsmittel an Popularität gewonnen, da er eine reichhaltige Quelle von Phytochemikalien, Antioxidantien und anderen Nährstoffen darstellt. Es wird von einem wahren “Superfood” gesprochen. Im Folgendem erfahrt ihr, welche Inhaltsstoffe in de Pflanze enthalten sind und welche Auswirkungen diese auf unseren Körper haben.
Inhaltsstoffe
100 Gramm Kakaopulver enthalten durchschnittlich 355 Kalorien und ca:
• 2,5 g Wasser
• 20 g Eiweiß
• 25 g Fette
• 11 g Kohlenhydrate
• 10 g Stärke
• 14 mg Eisen
• 51 mg Kalzium
• 685 mg Phosphor
• 0,08 mg Vitamin B1 oder Thiamin
• 0,3 mg Vitamin B2 oder Riboflavin
• 1,7 mg Vitamin B3 oder Niacin
• 7 µg Vitamin A Retinol-Äquivalent (Krampej Canela, 2023)
Kakaobohnen enthalten durchschnittlich:
• 54.0% Kakaobutter
• 11.5% Eiweiss
• 9.0% Zellulose
• 7.5% Stärke und Pentosane
• 6.0% Gerbstoffe und farbgebende Bestandteile
• 5.0% Wasser
• 2.6% Mineralstoffe und Salze
• 1.2% Theobromin
• 1.0% verschiedene Zucker
• 0.2% Coffein (Best, o.J.)
Für reine Kakaomasse wurden keine Angaben der Nährstoffwerte in Tabellenform gefunden.
Theobromin ist ein erheblicher Bestandteil von Kakao. Das Wort kommt aus dem Griechischen = theos (Gott) und brome (Speise). Die reine Kakaobohne hat 1,5 - 3 % Theobromin. 100 %-ige Kakaomasse enthält 18 – 35 mg/g. Wie Koffein wirkt Theobromin auf das Nervensystem und hat eine wachmachende Wirkung. Es erweitert die Blutgefäße und verbessert somit die Sauerstoffversorgung. Du fühlst dich dadurch angenehm wach ohne den Energieabfall den du vielleicht nach dem Konsum von Kaffee kennst. Kakao belebt also auf eine natürliche und gesunde Weise (Schaarschmidt 2008).
Koffein ist in geringer Menge im Kakao enthalten. Dies ist jedoch im Vergleich zu Theobromin kaum merkbar. Eine Tasse gefilterter Kaffee hat 50 bis 175 Milligramm. Eine Tasse Kakao hingegen nur max. 25 Milligramm Koffein.
Antioxidantien sind im Kakao mehr vorhanden als in bspw. Blaubeeren, Granatäpfel, Preiselbeeren oder Weintrauben. Antioxidantien verlangsamen oder verhindern die Oxidation anderer Substanzen. Ein erhöhter oxidativer Abbau im Körper bedeutet zum einen physischen Stress, der Krebs und entzündliche Prozesse auslösen kann und die Alterung beschleunigt. Heißt im Umkehrschluss: Kakao hilft bei Entspannung, beugt Entzündungen vor und wirkt sich positiv auf den Alterungsprozess aus.
Der hohe Caliumgehalt im Kakao unterstützt die Weiterleitung von Muskel- und Nervensignalen und stärkt die Knochen. Kakao weist mit rund 160 mg pro 100 g einen hohen Kalziumgehalt auf, höher als der von Milch, der rund 120 mg beträgt. Das Mineral ist wichtig für Knochen, Zähne und Muskeln, die Blutgerinnung und die Übertragung von Nervenimpulsen.
Auch das für die Blutbildung essentielle Eisen ist mit 7,3 mg pro 100 g in beträchtlicher Menge in der Bohne enthalten.
Mehr Magnesium als der Kakao enthält kaum ein anderes, pflanzliches Lebensmittel. Bis zu 500 mg pro 100 g sind enthalten, Nüsse liegen mit rund 200 mg weit dahinter. Magnesium unterstützt den Knochenaufbau, die Regulation des Stoffwechsels und die Gehirnleistung. Es fördert die Herzgesundheit und kann Kopfschmerzen lindern. Außerdem wirkt es muskelentspannend und krampflösend.
In keinem anderen Lebensmittel sind mehr Flavonoide enthalten als in Kakao. Diese wirken gegen die Bildung von Fettpölsterchen und senken, neben dem Blutdruck, auch das Risiko an Alzheimer zu erkranken. Sie fördern die Gesundheit und die Aktivität des Gehirns generell und senken zum Beispiel auch das Schlaganfallrisiko. Außerdem sprechen sie das Lernzentrum im Gehirn an, indem sie Sauerstoffradikale im Gehirn anreichern und wirken dort dem Zelltod der Nerven entgegen. Epicatechin, das Hauptflavonoid im Kakao, schärft nachweislich die Wahrnehmung, die Konzentration und bewahrt zugleich die kognitive Fähigkeit.
Das Fett der Kakaobohne, die Kakaobutter, ist besonders wertvoll. Sie liefert viele einfache ungesättigte Fettsäuren, die für eine gesunde Herzfunktion sorgen und den Spiegel erwünschter Cholesterinarten erhöhen. Besonders hervorzuheben ist auch die enthaltene mehrfach ungesättigte Fettsäure Anandamid, die in ihrer Wirkung dem Cannabionoid ähnlich ist, also entspannend und stimmungsaufhellend wirkt. Anandamide wirken auf die Teile des Gehirns, die für Glücks- und Lustempfinden verantwortlich sind.
Polyphenole kommen in zahlreichen Pflanzen vor. Eine ganze Reihe von Polyphenolen hat für den Menschen gesundheitsfördernde Wirkung. Bewiesen ist, dass die Polyphenole aus Kakao ins Blut aufgenommen werden. Sie sollen entzündungshemmend und krebsvorbeugend wirken. Einige Polyphenole können auch Körperzellen vor freien Radikalen schützen, die Zelloxidation verlangsamen und Fettablagerungen in den Blutgefäßen vermindern. So beugen sie Arterienverkalkung und einem Herzinfarkt vor.
Kakao ist reich an B-Vitaminen: zum Beispiel B1, B5, B6 und an Folsäure. Diese Vitamine unterstützen unter anderem die Hirnfunktion, Wachstumsprozesse und eine gute Blutbildung.
Einige Aminosäuren im Kakao spielen als Neurotransmitter eine besondere Rolle: Endorphine, Dopamin, Serotonin und deren Vorstufe Tryptophan steigern das Wohlbefinden und sorgen für Glücksgefühle. In Kakao ist Serotonin selbst nicht enthalten, aber es entsteht im Körper, wenn Tryptophan abgebaut wird. So wird durch Kakaogenuss der Serotoninspiegel erhöht, Endorphine freigesetzt und das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert (Wolfe, 2015).
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